Die Struktur der United World Colleges: 18 Schulen weltweit

UWC (United World Colleges) ist eine internationale Bildungsbewegung, die Menschen, Nationen und Kulturen im Einsatz für Frieden und eine nachhaltige Zukunft vereint. Weltweit gibt es 18 UWC-Schulen auf fünf Kontinenten – die meisten mit jeweils etwa 200 Schüler:innen im Alter von 16 bis 19 Jahren aus mehr als 90 Ländern. An den Schulen wird nach dem Lehrplan des International Baccalaureate (IB) Diploms unterrichtet. Ergänzend spielen erfahrungsbasiertes Lernen, soziales Engagement und Aktivitäten in der Natur eine zentrale Rolle im Bildungskonzept.

UWC: Bildung für Frieden und Nachhaltigkeit

Die an einem UWC vermittelte Bildung soll Schüler:innen befähigen, die Herausforderungen einer globalisierten Welt zu meistern. Dabei sollen sie die Prinzipien nachhaltiger Entwicklung erfahren und verstehen: Generationen- und Geschlechtergerechtigkeit, soziale Toleranz, Armutsbekämpfung, Umweltschutz, Erhaltung natürlicher Ressourcen sowie die Gestaltung offener, freier, gerechter und friedlicher Gesellschaften. Diese Ziele werden den Jugendlichen durch aktives soziales Lernen nahegebracht. In den sozialen Diensten übernehmen sie sinnvolle und relevante Aufgaben in der unmittelbaren Umgebung ihrer Schule und setzen sich intensiv mit aktuellen gesellschaftlichen Themen auseinander.

Alle Schulen im Überblick
Unsere Werte

Das Leben und Lernen an UWC-Schulen ist geprägt von:

Internationalem und interkulturellem Verständnis

Wertschätzung von Vielfalt

Persönlicher Verantwortung und Integrität

Wechselseitiger Verantwortlichkeit und Respekt

Empathie für Benachteiligte und soziales Engagement

Respekt für die Umwelt

Idealismus als Grundhaltung

Bewältigung persönlicher Herausforderungen

Aktivität und beispielhaftem Handeln

„UWC hat mir die Augen für eine globale Gemeinschaft geöffnet und mein Verständnis für Veränderungen erweitert – wie kleine, gezielte Handlungen Wellen schlagen können, um weitreichende Auswirkungen zu erzielen. UWC hat mir nicht nur eine Ausbildung gegeben; es hat mir ein Gefühl der Verantwortung eingeflößt. Es hat mir beigebracht, dass Ideen in Taten umgesetzt werden müssen, dass Veränderung mit Bewusstsein beginnt, aber durch Umsetzung gedeiht.“

Leini Miranda, Peru
RBC Graduate (2018-20)
Stipendien

Stipendium bei Bedarf

Neben den 18 Schulen bildet ein weltweites Netz von UWC-Komitees in 160 Ländern das Rückgrat der Bildungsbewegung. Die Komitees sind unabhängig von Regierungen und werden größtenteils von rund 3.000 ehrenamtlich tätigen UWC-Alumni geleitet. Sie wählen die Stipendiat:innen in ihren Heimatländern nach Eignung und Potenzial aus – unabhängig vom Einkommen der Eltern. Dieses System der nationalen Komitees sowie die einkommensunabhängige Auswahl verleihen den UWC-Schulen ihren besonderen Charakter. Derzeit gibt es bereits rund 60.000 Alumni weltweit.

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Der Wunsch nach Frieden als Ursprung

Der deutsche Pädagoge Kurt Hahn und der britische Luftmarschall Sir Lawrence Darvall entwickelten während des Kalten Krieges das Konzept der internationalen United World Colleges, das von der Londoner Times damals als das „aufregendste Bildungsprojekt der Nachkriegszeit“ bezeichnet wurde. Hahns Überzeugung: Menschen müssen sich kennen, um friedlich miteinander leben zu können.

Sein erlebnispädagogisches Konzept als Grundlage für internationale Verständigung war vor dem Hintergrund der Weltkriege und der Bedrohungen des Kalten Krieges besonders aktuell. 1962 kamen am UWC Atlantic College, der weltweit ersten UWC-Schule, erstmals ausgewählte junge Menschen im Alter von 16 bis 19 Jahren aus verschiedenen Ländern und Kulturkreisen zusammen. In zwei Internatsjahren durchliefen sie gemeinsam ein Schulprogramm, leisteten „Dienst an der Gesellschaft“ und praktizierten aktive internationale Verständigung im täglichen Zusammenleben.

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