06.10.2025

Alumni Spotlight: Anis Idrizović

Von Montenegro ans UWC Robert Bosch College

Anis machte 2018 seinen Abschluss am UWC Robert Bosch College als Teil der dritten Generation von Schüler:innen. Ursprünglich aus Montenegro stammend, begann seine UWC-Reise aus einem Ort der Unruhe und dem Wunsch nach mehr. „Ich war sehr glücklich in meiner High School, aber es war ein ziemlich konservatives, uninspiriertes Umfeld, in dem ich nicht das Gefühl hatte, dass ich eine Plattform hatte, um mich zu engagieren oder zu wachsen“, erinnert er sich. Anis entdeckte UWC durch eine Google-Suche und durch Alumni vor Ort. Er fühlte sich vor allem wegen des Schwerpunkts auf Nachhaltigkeit, was ihm schon damals am Herzen lag, und wegen der wunderschönen Umgebung in Freiburg zum RBC hingezogen.

Anfangs war Anis Erfahrung anders als erwartet, aber auf die bestmögliche Weise. „Ich fühlte mich, als würde ich ins kalte Wasser geworfen, aus meiner Komfortzone herausgeholt, aber in einer sicheren und unterstützenden Umgebung, die es mir ermöglichte, zu wachsen.“ Zu seinen schönsten Erinnerungen gehören zwanglose Spaziergänge und tiefgründige Gespräche bei Wanderungen mit Freund:innen, bei denen er über große Themen und unterschiedliche Perspektiven nachdachte.. Ein besonders symbolträchtiger Moment war das Klettern auf einen Felsblock nach den IB-Prüfungen mit Freund:innen, die einst Fremde waren, aber wie Geschwister geworden waren, und die Überwindung seiner Höhenangst.

Er fand seine Leidenschaft für die optische Technik

Nach seinem Studium am RBC studierte Anis an der University of Rochester in den USA Optiktechnik und promovierte schließlich im Bereich hochpräzise Augenbewegungen. Seine Doktorarbeit untersucht, wie winzige Augenbewegungen, die oft unbemerkt bleiben, für das menschliche Sehen entscheidend sind. „Es ist faszinierend, dass sich unsere Augen ständig bewegen, um Veränderungen hervorzurufen, damit unser Gehirn die Welt interpretieren kann. Es ist keine einfache Kamera, sondern ein komplexes, dynamisches System“, erklärt er leidenschaftlich. Anis ist der Meinung, dass seine Erfahrung am RBC ihn darauf vorbereitet hat, in einem vielfältigen, interdisziplinären Umfeld zu arbeiten und zu gedeihen. „Das Navigieren in einem multikulturellen akademischen Umfeld ist dank UWC viel einfacher. Ich habe gelernt, klar zu kommunizieren, sensibel zu sein und Unbehagen als Teil des Wachstums zu betrachten. Er genießt es auch, die Gemeinschaft zu fördern, indem er kulturelle Backveranstaltungen organisiert, die Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund zusammenbringen. Ein Experiment der Verbindung, das von seinen UWC-Werten inspiriert ist.

Zukunftsträume und Reflexionen

Mit Blick auf die Zukunft erkundet Anis immer noch, wohin ihn das Leben führen wird. Eine Rückkehr nach Montenegro ist aufgrund der begrenzten Optikindustrie derzeit keine Option, aber er träumt davon, sein Fachwissen in der Optik mit Nachhaltigkeit zu kombinieren und vielleicht Technologien zu entwickeln, um Umweltprobleme wie die Erkennung von Plastik im Meer oder die Gesundheit von Korallenriffen anzugehen.

Wenn er seinem jüngeren Ich einen Rat geben könnte, dann wäre es die Erkenntnis, dass man das Aufrechterhalten von Freundschaften und Gemeinschaft nach dem UWC selbst in der Hand hat. „Ich wünschte, ich hätte das gewusst. Beziehungen halten nicht einfach auf magische Weise, man muss sich schon anstrengen. Außerdem sind Sanftmut und Zuhören der Schlüssel, wenn man in die Welt hinausgeht. Aggressiv für seine Werte einzutreten, ist nicht immer am effektivsten.“
Anis‘ Geschichte ist ein anschauliches Beispiel dafür, wie die UWC-Erfahrung Leidenschaft, Widerstandsfähigkeit und lebenslange Verbindungen entfachen kann, die eine sinnvolle Arbeit und persönliches Wachstum auf der ganzen Welt fördern.

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