14.10.2025

Musikalische Vielfalt und Austausch

Kultur in der Kartause: Benefizkonzertreihe am UWC Robert Bosch College

Seit 2019 gibt es die Benefizkonzertreihe „Kultur in der Kartause“, die durch Konzerte Spenden für Stipendien sammelt und mittlerweile ein fester Bestandteil der Freiburger Kulturlandschaft ist. Mehrmals im Jahr wird das Auditorium der Schule zur Bühne für regionale oder internationale Künstler:innen, die das Projekt mit ihrer Musik unterstützen. Ein Team aus Schüler:innen und Mitarbeiter:innen organisiert die Konzertabende, die in Freiburg zunehmend auf großen Anklang stoßen.

Im Gespräch mit dem Organisationsteam erfahren wir mehr über Hintergrund und Ziel der Reihe sowie Wünsche für die Zukunft.

Wie ist die Idee entstanden, Konzerte am UWC Robert Bosch College zu veranstalten?

Wiebke Ehmann: Die Idee kam, als ich das Auditorium zum ersten Mal im Rahmen eines Rundgangs sah. Mir war klar: Dieser Ort muss als Bühne genutzt werden. Da ich Spaß daran habe, Kultur zu organisieren und Fundraising für unsere Schule wichtig ist, entstand 2019 die Idee, eine Benefizkonzertreihe ins Leben zu rufen. Meine Kollegin Julia war sofort begeistert und mit an Bord.  Gemeinsam entwickelten wir die Idee weiter, fanden einen Namen für die Reihe und legten los.

Julia Angstenberger: Unser erstes Konzert war klein und kuschelig – das Trio Eucalypdos spielte für rund 25 Gäste, die an einem heißen Tag im Juli den Weg auf den Kartaushügel fanden. Darauf aufbauend haben wir das Konzept weiterentwickelt, durch Newsletter und Pressearbeit eine Präsenz aufgebaut, das Team erweitert. Corona hat das Ganze dann auf Eis gelegt;doch wir konnten 2022 anknüpfen und sind mittlerweile konstant gut besucht.

Gab es ein Konzept?

Julia Angstenberger: Wir wollten die Kartause als Kulturbegegnungsstätte in Freiburg verankern und dadurch das Schulkonzept bekannter machen. Und natürlich Spenden für Stipendien sammeln. Alles andere war offen und hat sich entwickelt.

Meike Voss: In den ersten Jahren sammelten wir für ein Stipendium für eine:n Jugendliche:n aus einem SOS Kinderdorf – 2024 hatten wir dieses Ziel erreicht. Das Stipendium ging an eine Schülerin aus Nigeria. Seit Beginn des Schuljahres fließen alle Einnahmen in ein eigens konzipiertes ‚Kultur in der Kartause Stipendienprogramm‘ – die Stipendien sollen an Jugendliche mit Geflüchteten-Status aus Freiburg gehen, die sich direkt an der Schule bewerben.

Wie wählt ihr die Künstler:innen aus, die auf der Bühne stehen?

Will Bartlett: Anfangs haben wir viel ausprobiert und sprachen Künstler:innen an, die wir selbst kennen oder die wir über Kontakte gefunden haben. Ich selbst stand einige Male in verschiedenen Formationen auf der Bühne. Etabliert hat sich die Kooperation mit dem Freiburger Jazzhaus Jugendorchester. Als Schule und Benefizreihe können wir keine große Gage bieten und sind darauf angewiesen, dass die Künstler:innen um des Projektes willen mitmachen.

Wiebke Ehmann:  Es ist uns wichtig, uns stilistisch nicht zu sehr festzulegen – verschiedene Richtungen wie Jazz, Popoder Klassik, Instrumental- oder Chormusik spiegeln auch die Vielfalt wider, die wir als Schule leben.

Was sind Eure Highlights?

Meike Voss: Ich freue mich darüber, dass wir mittlerweile viele Anfragen von Künstler:innen erhalten, die gerne im Kontext von ‚Kultur in der Kartause‘ auftreten würden – und dass die Organisation im Team und auch mit den Schüler:innen so viel Spaß macht.

Wiebke Ehmann: ‚Kultur in der Kartause‘ bringt viele verschiedene Menschen in der Kartause zusammen – ich finde es schön, die Begeisterung zu spüren, die auch dann entsteht, wenn unsere Gäste mehr über das Schulkonzept erfahren.

Will Bartlett: Durch die verschiedenen Genres und Künstler:innen, die teilweise ihr eigenes Publikum mitbringen, sind wir sehr divers. Für unsere Schüler:innen ist es gut, in Kontakt mit der Freiburger Musikszene zu kommen. Außerdem steht UWC dafür, mit-und voneinander zu lernen – das wird von unserer kleinen Konzertreihe verkörpert.

Gibt es Ziele oder Wünsche für die Zukunft?

Julia Angstenberger: Im letzten Schuljahr konnten wir beinahe die Hälfte eines Stipendiums sammeln – unser Wunsch wäre es, eine Stiftung oder auch Privatperson zu finden, die denselben Betrag aufstockt und so mit uns das erste ‚Kultur in der Kartause Stipendium‘ schafft.

 

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