01.11.2025

Projektwoche: „Eine perfekte Lerngelegenheit“

Unsere Schülerin Garima aus Nepal nahm im Oktober an ihrer ersten Projektwoche (PW) am RBC teil. Als Nichtschwimmerin stellte sie sich der Herausforderung, an der Projektwoche „Schwimmen lernen“ teilzunehmen, die zum ersten Mal an der RBC initiiert wurde und 10 Schüler:innen die Möglichkeit gab, die Grundlagen des Schwimmens zu erlernen. Im Folgenden reflektiert sie über ihre erste PW-Erfahrung.

Das Leben am UWC RBC beschränkt sich nicht nur auf die Kartause, die Schülerhäuser oder den Garten. Es geht über die Grenzen dieser sicheren Umgebung hinaus, damit wir uns voll und ganz mit Verantwortung und dem Erwachsensein auseinandersetzen können. Am RBC geschieht dies unter anderem durch die Projektwochen. Einmal pro Schuljahr reisen die Schüler:innen eine Woche lang gemeinsam durch die Region Freiburg und ganz Europa, um ein Projekt durchzuführen. Unsere Projekte müssen die Anforderungen der Schule erfüllen, d.h. sie müssen entweder kreativ, dienstleistend, im Freien oder körperlich aktiv sein, und mindestens eine der Projektwochen muss regional sein. Die Herausforderung? Wir sind auf ein bescheidenes Budget beschränkt, treffen auf unvorhersehbare Hindernisse und müssen dennoch durchhalten.

Meine erste Projektwoche fand nicht weit vom Campus statt; wir wohnten nur 2 km vom College entfernt. Zusammen mit 9 anderen Schüler:innen, die sich als Schwimmanfänger bezeichneten, wurde ich in das Team ‚Schwimmen lernen‘ eingeteilt. Unser Ziel war es, bis zum Ende der Woche die Grundlagen des Schwimmens zu erlernen. Wir wohnten in einer Unterkunft, die 30 Minuten von dem Sportzentrum entfernt war, in dem wir die Kurse besuchten. Jeden Tag nahmen wir an 1-3 Stunden Schwimmunterricht teil, begleitet von einem Schwimmlehrer. Neben dem Schwimmunterricht kochten wir gemeinsam zu Abend und unterhielten uns, wann immer die körperliche Erschöpfung es zuließ.

Die Projektwoche war nicht frei von Herausforderungen; sie war in vielen Fällen eintönig und ermüdend. Wir standen vor Herausforderungen bei der Kommunikation untereinander, bei der Verwaltung des Budgets oder bei so einfachen Aufgaben wie dem Lebensmitteleinkauf. Das Licht am Ende des Tunnels waren jedoch lohnende Momente wie das Erlernen des selbstbewussten Schwebens nach tagelangen Versuchen, die gegenseitige Hilfe in der Küche und die gemeinsamen Abendspaziergänge zum Sportzentrum. Zum ersten Mal ganz auf mich allein gestellt zu sein, ohne die Aufsicht von Erwachsenen, zwang mich dazu, meinen Mitschüler:innen und letztendlich mir selbst mehr Vertrauen zu schenken. Die Projektwoche war weit davon entfernt, perfekt zu sein, aber genau das macht sie zu einer perfekten Lerngelegenheit.

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